Mythos Amazonas
Andreas Zmuda ist Expeditionsleiter, Extremabenteurer und CEO unserer lateinamerikanischen Partneragentur Ottos Tour. Er entwickelte die einzigartige Dschungelexpedition Mythos Amazonien und berichtet uns von der bewegenden Entstehungsgeschichte:
Vor rund 30 Jahren tauchte ich ein in eine Welt, die nur wenige je zu Gesicht bekommen: ein fast einjähriges Leben mitten im Herzen des Amazonas-Dschungels, bei einer indigenen Gemeinschaft.
Die Entstehung einer unglaublichen Reise
Die Erfahrungen, die ich dort in der Abgeschiedenheit des Regenwaldes gesammelt hatte, waren beeindruckend! Ich wollte diese Erlebnisse mit anderen teilen. So entstand die Idee, eine in dieser Form noch nie dagewesene Tour zu entwickeln. Eine Tour fernab jeglichen Mainstreams, die statt angefütterter Tiere oder „Indigenen-Vorführungen“ das ungestellte Leben im Amazonas zeigt: Goldgräber, Holzfäller, Paranusssammler, Schamanen, kleine Dorfschulen und Händler, die Ihre Waren auf abenteuerlichen Wegen durch den tiefen Dschungel transportieren. Die Gruppe würde Teil dieser fremden, exotischen Welt werden. Reisen, schlafen und leben wie die Einheimischen – für uns Europäer oft an der Grenze des Zumutbaren. Gleichzeitig überwältigende Tier- und Naturerlebnisse, spontane Begegnungen und ein ehrlicher Austausch mit den Menschen, die im Regenwald zu Hause sind.
Die größte Herausforderung war jedoch, eine Route durch den riesigen, unerforschten Regenwald zu finden, die nicht nur spektakulär, sondern auch das ganze Jahr über gefahrlos bereisbar war. Der Regenwald zwischen den Lodges in Peru, Bolivien und Brasilien war unerforscht und es gab kaum Kartenmaterial. Ich musste mich auf Erzählungen der Einheimischen verlassen und brauchte fast zwei Jahre, um die Expedition auszuarbeiten. Rückschläge wie ausgetrocknete Flüsse, die mich tagelang in Dörfern ohne Kommunikation festhielten; Dschungelpisten, die durch Regenfälle zerstört wurden; eine Bruchlandung im Buschflugzeug oder ein im Fluss gekentertes Einbaum, bei dem ich all mein Material verlor, verlangten viel Durchhaltevermögen.
Seit 2001 – Mythos Amazonien
Doch die Mühen haben sich gelohnt. Im Jahr 2001 entstand eine Expedition, die noch heute fast in der ursprünglichen Form durchgeführt wird:
Anders als ich damals genießen die Teilnehmer heute eine sichere Reise und werden von Reisebeginn bis Reiseende von einer erfahrenen, deutschsprachigen Expeditionsleitung begleitet.
Während der Bootsexpedition im bolivianische Dschungel begleitet die Gruppe außerdem ein eigenes Kochteam und es wird komfortabel auf Militärbetten mit Matratzen und Mosquitonetz übernachtet. Auf dem Frachtschiff in Brasilien wird wie die Locals in der Hängematte an Deck übernachtet. Die übrigen Nächte sind in guten 3*Hotels, Pensionen oder auf einer Büffel-Fazenda mit festen Betten und Duschen/WCs vorgesehen. Die körperlichen Anforderungen sind moderat: Jeder sollte sein Gepäck einige Meter über unebenes Gelände tragen und an max. 2-3 stündigen Exkursionen zu Fuß auf teils unbefestigten Wegen teilnehmen können.
Oft werde ich und unsere anderen spezialisierten Reiseleiter, Willy und Wilner, gefragt, wann die beste Reisezeit ist. Ganz einfach: Jeder einzelne Tag, jeder Monat hat seinen ganz speziellen Reiz. Doch eines haben alle gemeinsam: Ein unvergleichbares Erlebnis!
Andreas Zmuda